Mariusz Szczygiel wurde am 5. September 1966 in Zlotoryja in Polen geboren. Er studierte Journalistik und Politikwissenschaften an der Universität in Warschau und arbeitete nach seinem Abschluss als TV-Moderator für TV Polsat. 2002 beendete er seine Arbeit für den Fernsehsender und konzentrierte sich auf das Schreiben für die polnische Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“, bei der er heute als Leiter der Reportageabteilung tätig ist.
Im deutschsprachigen Raum wird Szczygiel durch einen Beitrag in der Anthologie Von Minsk nach Manhattan. Polnische Reportagen (2006) bekannt. Zwei Jahre später wird sein Buch Gottland: Reportagen in deutscher Sprache im Suhrkamp Verlag veröffentlicht. Darin erzählt er in prägnanter Sprache und mit trockenem Humor von der Kultur und Geschichte Tschechiens und berichtet von den oft tragischen und absurden Schicksalen der Bewohner dieses Landes.
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Samstag, 02.10.2010 | 19.30 Uhr | Kulturhaus Lÿz
Wlodzimierz Nowak, Marius Szczygiel :
Erzählte Geschichte. Polnische Reporter unterwegs bei Nachbarn
„Wie kommt es, dass die moderne literarische Reportage im Nachbarland Polen seit Jahren blüht und gedeiht, während sie in den deutschsprachigen Ländern traurig vor sich hin kümmert? Meines Erachtens können die polnischen Reporter Wlodzimierz Nowak (1958) und Mariusz Szczygiel (1966) eine Antwort auf diese Frage geben. Sie sind zwei herausragende Vertreter dieses Genres, beide beschäftigt bei der großen überregionalen Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“, die seit ihrer Gründung im Jahre 1989 ganz bewusst auf große, anspruchsvolle Reportagen setzt. Nowak und Szczygiel machen es sich zur Aufgabe, jeder auf seine eigene, unverwechselbare Weise, die Gattung jedes Mal neu zu erfinden, ihr neue Formen abzuringen. Dabei verlieren sie sich nie in literarischen Spielereien, sondern schreiben ebenso engagierte wie informative Texte. Meisterhafte Reportagen, die vor der Buchveröffentlichung in der Regel in der Tageszeitung erscheinen. Da können wir uns in Deutschland und Österreich einiges abschauen.“ (Dr. Martin Pollack)
Mariusz Szczygieł was born in Złotoryja in Poland on 5 Septermber 1966. He graduated in journalism and political sciences at the University of Warsaw and after his exams worked as a presenter for TV Polsat. In 2002 he stopped working for the TV station and concentrated on writing for the Polish daily “Gazeta Wyborcza”, where he is today in charge of the reportage department.
In the German-speaking countries Szczygieł becomes known through a contribution to the anthology “Von Minsk nach Manhattan. Polnische Reportagen” (From Minsk to Manhattan. Polish Reportages) (2006). Two years later his book “Gottland. Reportagen” is published in German at Suhrkamp publishing house. In it he tells in concise language and with dry humour about the culture and history of the Czech Republic and reports about the often tragic and absurd fates of the inhabitants of this country.
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